Pokémon-Karten und sealed Produkte richtig versenden

2023-02-18 18:45:00 / Poke Corner Poke Corner Blog - Tipps & Tricks / Kommentare 0
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Autor: sv3ni - Instagram: ~ Sv3ni ~ (@pokesv3nster) 

Liebe Poke-Corner-Community!

Früher oder später wird jeder Sammler und jede Sammlerin mit dem Versand von geliebten Objekten konfrontiert sein und auch gerne gekaufte oder getauschte Ware sicher empfangen wollen. Deshalb geht es in diesem Blogbeitrag darum, wie man jene sicher versendet.

Dabei wird unter der jeweiligen Kategorie nicht nur erläutert, wie man das jeweilige Produkt sicher verpackt, sondern auch welcher Versandservice sich am besten eignet. Da ich nebenbei persönlich bei der Post arbeite, werde ich zusätzlich ein paar nützliche Fakten zum Umgang mit den Sendungen einbringen. Wichtig ist, dass es hier um das absolute Minimum geht. Mehr geht immer, ist aber im ungünstigsten Fall auch zu viel und kostet auch durch das Gewicht mehr im Versand.

Einzelkarten

Einzelkarten sicher verpacken

Einzelne Karten lassen sich am sichersten versenden, wenn man diese zunächst in eine Hülle steckt. Leider können und werden Karten, vor allem bei Penny-Sleeves, durch schnelle Bewegungen aus dem Sleeve herausrutschen. Das geschieht unabhängig davon, ob diese danach in einem Toploader oder in einem Cardsaver verstaut wurden. Dementsprechend bietet es sich an, dem Rausrutschen entgegenzuwirken, indem ein kleiner Papierschnipsel gefaltet und über die Öffnung der Hülle gelegt wird. Auf beiden Seiten des Sleeves wird dieser Schnipsel nun mit Tesa festgeklebt.

Schon kann die Karte nicht mehr aus der Hülle herausrutschen. Diese Methode kann auch bei der Öffnung des Toploaders wiederholt werden, sodass die Hülle inkl. Karte nicht aus der sicheren Zone rutscht. Nun kann ein DIN A4-Blatt so gefaltet werden, dass dieses in einen Umschlag passt und der Toploader / Cardsaver kann dort festgeklebt werden. Bei teureren Karten kann, statt normalem Papier, auch etwas Pappe genommen werden, um einen noch besseren Knickschutz zu gewährleisten. 

Einzelkarten richtig versenden

Günstige bis mittelteure Karten

Wie bereits bei der Verpackung beschrieben, sollten Einzelkarten in einem normalen Brief versendet werden. Vorteil: Geringe Versandkosten und durch genug Stabilität, dank des Toploaders / Cardsavers und dem zusätzlichen Blatt Papier oder Stück Pappe, eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Brief knickt. Ein versicherter Versand wird empfohlen. Auch kann auf den Brief "Nicht knicken" drauf geschrieben werden. Die meisten Postboten quetschen solche Briefe dann eher weniger in den Briefkasten.

Extrem teure Karten

Diese sollten vorzugsweise mit einem Paket versendet werden. Auch hier die oben genannten Verpackungsschritte einhalten, den Brief dann in ein kleines Paket legen und gut mit Verpackungsmaterial auffüllen. So umgeht ihr bei einem Verlust, dass Ihr auf dem Schaden sitzen bleibt bzw. umgeht auch jegliche Gefahr der Beschädigung.

Zusatzinfo: Warum kein Luftpolsterumschlag?

Bei der Post werden größere Sendungen – darunter fällt alles, was größer als ein Standardbrief ist – morgens per Hand der jeweiligen Straße zugeordnet und sortiert. Darunter fallen dann auch die Luftpolsterumschläge. Diese Post wird in großen Postkisten voll mit Katalogen, Umschlägen und Warensendungen ausgeliefert. Bedeutet: Euer Luftpolsterumschlag mit einer evtl. teuren Karte liegt dazwischen und ist dem Druck der Postmasse ausgeliefert. Währenddessen werden normale Briefumschläge bereits von Maschinen sortiert und kommen geordnet und hochkant beim Zusteller an. Das Risiko eines Schadens ist also bei einem Luftpolsterumschlag deutlich höher, aber auch nicht vorherbestimmt.

Gegradete Karten und Schutz durch Magnet-Holder

Gegradete Karten sicher verpacken

Grundsätzlich sind gegradete Karten bereits durch den jeweiligen Slab geschützt. Jedoch sollte auch hier Schaden eben an diesem Slab vermieden werden. Schließlich ist es am Ende auch nur Plastik, welches brechen kann. Generell sollte das Case vor Kratzern geschützt werden, indem dieses in einem Teambag (wiederverschließbare Plastiktüte) aufbewahrt wird. Im Regelfall kommt eine gegradete Karte schon in so einer Folie zurück. Sollte sie kaputt oder abhandengekommen sein, so kann auch ein simpler Frischhaltebeutel zum Schutz vor Kratzern beim Versand benutzt werden. 

Gegradete Karten richtig versenden

Hier bieten sich nun zwei Optionen an. Zum einen kann eine gegradete Karte, im Gegensatz zu einer Einzelkarte, in einem Luftpolsterumschlag versendet werden. Der Slab ist durch seine Stabilität und durch die Polsterfolie ordentlich geschützt, jedoch kann bei Bedarf und aufgrund der höheren Gewichtsklasse eines Kompakt- oder Großbriefes auch noch etwas Pappe verwendet werden. Zum anderen kann eine gegradete Karte aufgrund ihres Wertes auch in einem Paket versendet werden. Dafür kann die gegradete Karte einfach in einem Umschlag oder in etwas Küchenrollenpapier verpackt und dann mit ordentlich Füllmaterial in einem Paket platziert werden. 

Persönliche Empfehlung

Ein Großbrief als Einschreiben kostet 4€ und hat einen Versicherungswert von 20€ (Einwurf) / 25€ (Standard). Ein Paket (2 kg, Onlinefrankierung) kostet 5,50€ und hat einen Versicherungswert von 500€ und ist generell besser schützend. Zahlt lieber etwas mehr und bekommt eure Karte sicher und versichert zu euch.

ACHTUNGEine gegradete Karte NICHT in einem Standard-Briefumschlag versenden... Habe ich leider schon erlebt. Der Brief war an einer Seite aufgerissen, weil er dem Gewicht des Slabs einfach nicht Stand gehalten hat. Glück im Unglück ist die Karte in diesem Fall nicht herausgeflogen und verloren gegangen. Das wäre ein Verlust von 60€ gewesen, weil der Verkäufer nicht so versendet hat, wie ich bezahlt habe. Außerdem sind Standard-Briefe nicht versichert.

Versand mehrerer Karten

In diesem Abschnitt soll es um eine Ansammlung an Karten gehen, also alles über eine einzelne Karte hinaus. Dafür muss hier allerdings zwischen 2-10 Karten und wirklichen Bulksendungen mit hunderten Karten differenziert werden.

Verpacken von 2-10 Karten

Natürlich kommt es auch hier wieder auf den Wert der Karten an, aber zur Sicherheit sollte jede Karte in einen eigenen Sleeve und dann einen eigenen Toploader / Cardsaver gesteckt werden. Mehrere Karten je Toploader / Cardsaver können sich untereinander schaden. Auch hier wieder jede Karte wie in Punkt **1.1** verpacken. Damit das Ganze nicht umherfliegt, können alle Karten wieder zusätzlich in einem Teambag verstaut werden.

Versand von 2-10 Karten

In der Theorie können mehrere Karten am besten in einem Luftpolsterumschlag versendet werden, da die Anzahl der Toploader / Cardsaver in der Summe wieder ordentlich Stabilität mit sich bringt. Aber auch hier sollte wieder auf den Wert der Karten geschaut werden. Ist der Wert weit über 25€, dann sollte aufgrund der Versicherung lieber zu einem Paket gegriffen werden.

Verpacken und Versand von hunderten Karten (Bulk)

Hunderte oder vielleicht sogar tausende Karten sind schon etwas schwieriger zu verpacken. Am besten eignen sich leere ETBs oder auch Tins, in die man die Kartenstapel hereinlegt und den restlichen Leerraum mit Küchenpapier auffüllt. Ist sowas nicht zur Hand, so kann folgendes getan werden:

Ihr macht Stapel von 50 / 100 Karten und gebt diese jeweils in Teambags oder Frischhaltebeutel und klebt sie so zu, dass sie zum einen keinen Spielraum mehr haben und zum anderen auch wieder zu öffnen sind. Dafür gibt es leider keine Anleitung und es muss einfach ausprobiert werden. Das Ganze kann und sollte wegen des Gewichtes in einem Karton verschickt werden. Die Kartenstapel / ETB mittig in den Karton legen und gut mit Füllmaterial ausfüllen. Dabei keine Seite vergessen, also auch schon vor dem Einlegen eine Schicht Füllmaterial in den Karton packen.

Sealed Produkte und andere größere Pakete

Sealed Produkte wie ETBs oder Displays sind leicht zu verpacken. Im Idealfall werden solche Produkte so mit Luftpolsterfolie umwickelt, dass das Produkt wenig Spielraum hat. Die Luftpolsterfolie wird dann mit Tesafilm fixiert (Bitte nicht am Produkt). Wichtig ist es, nicht zu übertreiben, denn auch mit zunehmender Dicke der Polsterschicht wird diese wieder "steif" und wirkt nicht mehr ideal. Nun gibt man das Ganze noch in einen ausreichend großen Karton und füllt diesen mit Zeitungspapier oder anderem Füllmaterial auf. Auch unter dem Produkt sollte z.B. eine Schicht Zeitungspapier sein, sodass keine Seite ausgelassen wird. Das Produkt in der Luftpolsterfolie sollte sich nach diesem Schritt nicht mehr viel bewegen können, jedoch auch nicht bombenfest sitzen, da sonst die polsternde Wirkung verlorengeht.

Zusatzinfo: Warum kann ein wenig Spielraum gut sein?

Pakete werden meist in LKWs gestapelt. Und bitte glaubt nicht, dass dies in aller Gemütlichkeit und Sorgfalt geschieht. Dafür haben diejenigen, die dort arbeiten, einfach keine Zeit und dafür können sie auch nichts. Habe ich schon selbst erlebt. Da geht leider vieles drunter und drüber und der Zeitdruck ist immens. Dabei kann es vorkommen, dass Pakete also umfallen oder sonstigen Stößen ausgesetzt sind und eben nicht immer so liegen, wie man es gerade eingepackt hat. Nehmen wir an, eine ETB inkl. Luftpolsterfolie ist in einem gut verpackten Karton, jedoch hat sie keinerlei Spielraum. Trifft nun ein Stoß den Karton, so geht dieser auf das Füllmaterial über und presst sich auf die ETB. Die Luftpolsterfolie wird hier sicher einen Teil abdämpfen, aber im schlechtesten Fall hat die ETB nun eine Delle. Mit ein wenig Spielraum hätte die ETB zum einen etwas in die andere Richtung ausweichen können, aber auch das Füllmaterial wäre besser dämpfend gewesen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Empfangen und Versenden von Pokemon-Karten gemacht? Ist bei euch schon einmal eine Karte sehr beschädigt angekommen, weil sie nicht richtig verpackt wurde oder habt ihr als neuer und unerfahrerer Sammmler vielleicht selbst einmal einen Fehler beim Versand von Karten gemacht? Lasst es und auf dem offiziellen Poké-Corner Discord Server wissen und tauscht euch mit anderen leidenschaftlichen Sammlern aus!